Kreativitätstechniken im Überblick

Kreativitätsmethoden sollen so geschaffen sein, dass sie zunächst Anreize und Impulse für Ideen schaffen und schließlich Resultate produzieren, die auf der Basis der innovativen Kreativität liegen. Die bekannteren dieser Techniken sind:

 

a) Brainstorming

Wurde Ende der dreißiger Jahre vom Amerikaner Alex Osborn entwickelt und stellt eine Konferenztechnik dar, bei der eine Gruppe versucht, die Lösung eines Problems durch spontan hervorgebrachte Ideen zu finden.

Grundregeln des Brainstormings:

1. Keine Kritik

2. Ideen freien Lauf lassen

3. Quantität von Ideen

4. Kombinationen und Verbesserungen anstreben

Brainstorming-Charakteristika

1. Aufschieben der Bewertung von Ideen

2. Cross-Stimulation über die Teamarbeit

 

b) Gordon-Methode

Eine Variante des Brainstormings. Grundlegender Unterschied: Niemand in der Gruppe, außer dem Teamführer, weiß, welches Problem oder welches Produkt der schöpferischen Betrachtung unterzogen wird.

 

c) Synektik

Das Wort Synektik kommt aus dem Griechischen und bedeutet, dass das Ganze viel wichtiger ist als die Summe der einzelnen Teile. Synektik als kreative Problemlösungsmethode wurde von W. J. J. Gordon entwickelt. Die Methodik der Synektik sieht verschiedene Phasen vor, die man zur Schaffung ganz bestimmter mentaler Vor-aussetzungen benutzt, um schöpferisch aktiv zu werden. Damit sollen Informationen aus dem Unterbewusstsein ins Bewusstsein gehoben werden. Mit Hilfe der Analogiebildung soll eine schrittweise Verfremdung des anstehenden Problems erreicht werden. Dadurch gewinnt man sachlichen Abstand vom Problem und löst sich von bereits bekannten Lösungen oder Vorbildern.

Synektik-Ablaufschema:

1. Erklärung des Problems

2. Analyse des Problems und ihre Erklärung von Experten

3. Spontanreaktion

4. Niederschrift des Problems, so wie es von jedem Teammitglied verstanden wurde

5. Übereinstimmung des Teams zum Verständnis des Problems

6. Herausforderung; Fragen nach Analogien

7. Untersuchung möglicher Lösungen

8. Lösungen in Verbindung mit dem Problem bringen (Force-fitting)

9. Anpassung neuer Gesichtspunkte zum bestehenden Problem

 

d) Bionik

eine Technik, mit der man schwierige technische Probleme und Aufgaben lösen kann, indem man sich die Er-kenntnisse und das Wissen über Biologie – d. h. die Zusammenhänge und Details lebender Dinge und Systeme – zunutze macht und dieses Wissen auf das vorliegende Problem überträgt.

e) Attribute-Listing

Unter diesem Begriff ist sinngemäß „das Auflisten von charakteristischen Eigenschaften“ eines Produktes oder einer Sache zu verstehen. Entwickelt wurde diese Kreativitätstechnik in den dreißiger Jahren von R. P. Craw-ford. Bei dieser Methode werden die „Charakteristiken“ (Attribute) eines Produktes oder Verfahrens aufgelistet, systematisch variiert und ihre nun veränderten Charakteristiken auf ihre praktische Brauchbarkeit und Anwendungsmöglichkeit hin geprüft.

 

f) Forced Relationship

Bei dieser Methode werden verschiedenste Gegenstände, Produkte oder Ideen absichtlich miteinander zusammengebracht, um den Versuch zu machen, mit neuen Gesichtspunkten die zwangsweise hergestellte Verbindung auf neue Ideen hin zu untersuchen.

 

g) Checkliste

Die einfachste Form einer Kreativitätstechnik. Sie besteht aus einer Liste von Fragen, die man während der Untersuchung eines umfassenden Problems nicht übersehen sollte. Damit soll das „Vergessen“ wichtiger Überlegungen ausgeschlossen werden. Der Umfang einer Checkliste hängt von der jeweiligen Aufgabenstellung und der Komplexität des Problems ab.

 

h) Idealzielprinzip

Hierbei wird im ersten Schritt eine ideale, von der Realität losgelöste Lösung formuliert, die dann schrittweise variiert und auf das reelle Problem abgebildet wird. Der Vorteil dieser Lösung ist die Loslösung von imaginären Lösungsbarrieren, da im ersten Schritt Bewusstsein „unrealistisches“ Idealziel gewählt wird.

 

i) Morphologische Analyse

Diese Methode beschreibt die wichtigsten Parameter und deren Varianten eines Produktes, einer Tätigkeit oder einer Leistung und ordnet diese in einem Koordinatensystem an, um die Beziehungen der einzelnen Variablen systematisch untersuchen zu können. So kann ganz schnell eine Reihe von Ideen mit Hilfe einer Matrix entwickelt werden.

 

j) Wertanalyse

Wertanalyse bedeutet ein kreativer Arbeitsprozess, ein systematisches Suchen nach bestehenden Fakten und möglichen Alternativen, um in jeder Stufe des Lebenszyklus eines Produktes oder einer Dienstleistung deren Kostenminimum zu erreichen, sei es bei der Konzeption als Kostenvermeidung im Voraus oder als Kostensenkungsanstrengung, wenn ein Produkt oder ein Verfahren bereits besteht.


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